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Corona-Hilfen: Unser Schriftwechsel mit dem Sächsischen Staatsminister für Wirtschaft + Verkehr

30.03.2020

Unsere Meinung: Den Dialog suchen!

Wir bezeichnen uns als aktives Handwerksunternehmen in Leipzig. Wir machen den Mund auf, wenn uns etwas nicht gefällt. Wir loben, wenn wir Ideen von Kammern oder Unternehmen Spitze finden. Wir treten in konstruktiven Dialog mit Befürwortern und Kritikern. Selbstverständlich sind auch wir von den Corona-Auswirkungen betroffen. Auch wir sind permanent am Überlegen, wie wir die Auftragslage stabil halten. Unser neuer Hol- und Bringedienst ist da nur eine kleine Stellschraube. In den nächsten Tagen starten wir gleich 2 neue Aktionen.

Aber wir äußern auch unseren Unmut über das zähe Ringen um Soforthilfen, um zinsgünstige Darlehen und Co. und schildern dies gegenüber den lokalen Medien, Verbänden, Kammern und dem Wirtschaftsministerium in Sachsen. Nur wer den Mund aufmacht, wird auch gehört und kann vielleicht etwas ändern. Hier zeigen wir Euch, was wir unserem Staatsminister für Wirtschaft und Verkehr, Martin Dulig, dieser Tage geschrieben haben – und was als Antwort kam.

Unsere Corona-Maßnahmen werden auch im Branchenmagazin schaden.news vorgestellt: Hier geht’s zum Artikel.

Unsere konkreten Corona-Angebote:

  • 0 Euro für den 27-Punkte-Frühlingscheck statt 39 Euro
  • 100 € Werkstattgutschein für jeden Kasko- oder Haftpflichtschaden ab 500 €
  • (nicht anrechenbar auf die Selbstbeteiligung)

„Hallo Herr Dulig, ich finde es toll, wie Sie so schnell für die Kleinstbetriebe Hilfe möglich gemacht haben. Wir haben eine KFZ-Werkstatt in Leipzig mit 26 Mitarbeitern und fragen uns, was Sachsen für Betriebe unserer Größe anbietet. Zinsgünstige Darlehen oder Bürgschaften sorgen für eine noch höhere Verschuldung, auch Stundung von Steuern sind nett aber der Boomerang wird ja zurück kommen. Deshalb meine Frage: sind Hilfen auch für uns Betriebe ab 10 Mitarbeitern geplant und wie sehen die aus? Wir stecken aktuell in der energetischen Sanierung unserer Lackiererei mit BHKW usw. – für uns ist das aktuell die denkbar ungünstigste Zeit da wir uns gerade mit der Kfw in einer höheren Investition befinden. Welche Programme gibt es, die uns zeitnah helfen und entlasten? Freundliche Grüße, Kathrin Böge, Böge GmbH“

Die Antwort kam dann per Facebook-Messenger von Martin Dulig, dessen Account von „Team Dulig“ betreut wird:

„Sehr geehrte Frau Böge, Beratungen, welche Programme am besten passen, übernimmt in Sachsen die Sächsische Aufbaubank. Die erreichen Sie folgendermaßen: Hotline 0351 4910-1100 sowie unter der E-Mail corona@sab.sachsen.de. Mit freundlichen Grüßen (Team Dulig)“

Unsere Reaktion darauf:

„Hallo Team Dulig, kurze Info zurück: eine Soforthilfe kommt nicht in Frage (über 1 Mio Umsatz). Es bleiben 2 KFW-Modelle – absolut unattraktiv, denn wie soll in 2 oder 4 Jahren ein sechsstelliger Betrag zurückgezahlt werden (z. B. 100.000 Euro werden benötigt, 1. Jahr tilgungsfrei) Die Banken schütteln mit den Köpfen, denn die Anträge kommen nicht mal bei der Kfw an, da die Firmen auf dieser Basis überhaupt nicht kapitaldienstfähig sind. Nicht ein Kunde hat es bei meiner Beraterin der Commerzbank bisher geschafft durch die Prüfung zu kommen. Jeder fragt sich, was kommt denn nun für den Mittelstand? Gar nichts kommt, und das ist das Schlimme. Freundliche Grüße, K. Böge„

Und auch darauf erhielten wir heute eine Antwort, die uns zumindest optimistisch stimmt:

„Wir haben Ihre Hinweise ans SMWA weitergegeben. Herr Dulig ist auch innerhalb des Kabinettes im Gespräch über eine Erweiterung der Hilfen mittels zusätzlicher Unterstützungsprogramme und will bereits in dieser Woche weitere Schritte gehen. Damit möchte er insbesondere dem sächsischen Mittelstand effektiv dabei helfen, gut durch die Krise zu kommen. (Team Dulig)“